Wir haben einen Antrag an den Gemeinderat Innsbruck gestellt, einen Zebrastreifen in den Farben der transgender Flagge zu bemalen und das Rathaus zum Trans Day of Visibility, zur Trans Awareness Week und zum Trans Day of Remembrance zu beflaggen. Diesen möchten wir auch hier zugänglich machen, damit sich alle dem anschließen können, die das ähnlich sehen. Gemeinderätin Elisabeth Mayr hat bereits einen entsprechenden Antrag eingebracht, was wir sehr begrüßen. Im Folgenden könnt ihr unseren Brief lesen.
An den Innsbrucker Gemeinderat
Wir, der Verein zur Förderung queeren Lebens ersuchen den Innsbrucker Gemeinderat ein öffentliches Zeichen für die Akzeptanz von transgender, inter* und nicht-binären Personen (kurz: ti*n Personen) zu setzen und einen Zebrastreifen in den Farben der trans Flagge zu bemalen sowie zum Trans Day of Visibility am 31.03. und in der Trans Awareness Week vom 13.-19.11. und dem anschließendem Trans Day of Remembrance am 20.11. das Rathaus bei der Annasäule mit den Flaggen der transgender, inter* und nicht-binären Communities zu beflaggen.
Wir sehen momentan weltweit regressive Bewegungen, die die errungenen Menschenrechte von ti*n Personen einzuschränken versuchen, sowohl durch Diskriminierungen und Ausschlüsse im Arbeitsleben und Sozialsystem als auch durch die Verwehrung medizinischer Behandlung von trans Personen und den gleichzeitigen Zwang zu Eingriffen von inter* Personen. Nicht nur die USA und Großbritannien werden von diesen Bewegungen vereinnahmt; das menschenrechtsfeindliche Gedankengut erreicht auch viele andere Länder dieser Welt, darunter Österreich.
Der Schutz der Privatsphäre und körperlichen Unversehrtheit sind zwei der Menschenrechte, die ti*n Personen besonders betreffen, und die um jeden Preis durch Diskriminierungsschutz, Zugang zu medizinischer Versorgung und Verbot von nicht-konsensuellen Eingriffen umgesetzt werden müssen.
Gleichzeitig ist es wichtig, eine klare Position nach außen zu vertreten, dass die Stadt Innsbruck für Menschenrechte und Vielfalt einsteht und die Werte der Diversität und Gleichberechtigung vertritt.
Das zeigt die Stadt Innsbruck unter anderem durch die Anpassung der Formulare in Bezug auf die seit 2019 möglichen Geschlechtseinträge, die wir sehr begrüßen und die den Zugang und die Teilhabe von ti*n Personen maßgeblich verbessert.
Außerdem schätzen wir die Regenbogen-Zebrastreifen bei der Maria-Theresien-Straße und die jährliche Beflaggung im Pride-Monat Juli mit deren positiver Außenwirkung sehr.
Die Sichtbarkeit der queeren Community allgemein ist uns selbstverständlich ebenfalls ein Anliegen, weswegen wir uns natürlich auch für die Fortsetzung dieser Praxis und die Instandhaltung der bisherigen Regenbogen-Zebrastreifen aussprechen. Da jedoch besonders ti*n Rechte und Menschen weltweit in Gefahr sind, sehen wir es als notwendig und sinnvoll, die Sichtbarkeit von ti*n Personen zusätzlich hervorzuheben.
Wir hoffen, dass der Innsbrucker Gemeinderat unserer Forderung nach kommt und laden alle weiteren Tiroler Organisationen mit queerem und ti*n Fokus dazu ein, sich diesem Antrag anzuschließen, weswegen er auch öffentlich auf unserer Website und unserer Instagram-Seite zugänglich gemacht wird.