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Queeres·Chaos·Kollektiv

Schlagwort: Empowerment

Trans Day of Remembrance 2022 – IWW

Solidarität und Erfahrungen verlieren, aber davor komme ich nicht drum herum noch ein paar Worte zur Wut unter die sich auch Angst mischt zu verlieren. Denn wie wir alle und wie auch schon in Vorreden erwähnt würde ich gerne hoffen, dass die Liste im kommenden Jahr einfach kürzer werden würde, aber was muss man gerade beobachten gerade in Österreich im letzten Jahr beziehungsweise Jahren?

Eben dass im Zuge der Corona-Proteste begonnen wurde, von rechten und Verschwörungstheoretiker*innen Regenbogenfahnen öffentlichkeitswirksam zu zerreißen. Heuer im Mai hat die Jugendorganisation der FPÖ dazu aufgerufen statt dem Pride Month einen Patriotenmonat durchführen zu wollen. Gleichzeitig haben rechtsextreme Bewegungen wie die Identitäre Bewegung dazu aufgerufen im deutschsprachigen Raum Pride-Demos angreifen zu wollen. Seitdem haben wir beobachtet, dass in Wien die Lesung eines queeren Kinderbuches gestört wurde, in Deutschland wurden mehrer Pride-Demos angegriffen. Dabei wurde auch eine trans* Person getötet und vor einer Woche gab es einen Angriff in Graz auf das Lokal der RosaLilaPantherinnen, der auch ein queerer Treffpunkt ist in Graz.

Das macht alles nicht irgendwie, dass sich irgendetwas in naher Zukunft zum besseren verändern kann, außer wir tun etwas dagegen. Deswegen an alle solidarischen cis Personen, die heute da und am Weg vorbei sind: Schaut nicht weg, schreitet ein, werdet Allies! Denn trans* sein oder wie ich nicht-binär, genderqueer zu sein, agender zu sein oder einfach nicht cis zu sein ist keine Entscheidung, die ich oder irgendjemand anderes getroffen hat.

Es ist halt einfach unsere Lebensrealität, die es anzuerkennen gilt und das wäre auch ein Schritt für cis Menschen nicht einfach nur da und solidarisch zu sein, sondern vielleicht auch mal damit zu beginnen sich selbst als cis zu bezeichnen, um dem entgegenzuwirken, dass cis die angebliche Norm sei. Und an die queere Community möchte ich ausrichten: Wir brauchen Orte des Empowerments. Es braucht Orte, wo wir zusammenkommen, es wichtig ist diesem Rechtsdruck entgegenzuwirken als Communitiy. Also lasst uns Banden bilden – stay queer, stay rebel.

Und zum Schluss kriegen wir es vielleicht noch hin für alle Menschen, die von ausbeuterischen, unterdrückerischen, kapitalistischen System ermordet wurden ein fettes Rest in Power loszulassen und in das all unsere Wut und unseren Ärger zu stecken, den wir heute mittragen – Rest in Power!

Unsere Solidarität ist stärker als ihr Hass.

Slutwalk 2023 – Redebeitrag Katha

Im Folgenden lest ihr den Redebeitrag von Katha am Slutwalk 2023.
Hier könnt ihr euch den Beitrag als Audio anhören:

Hallo, ich bin Katha vom Queeren Chaos Kollektiv und freue mich heute hier zu sein. In meinem Beitrag geht es heute vor allem um FLINTA-Personen.
In einem patriarchalen System wie dem unseren kann mensch es einfach nicht richtig machen, das gilt ganz besonders für FLINTA-Personen. Ich hab all die Normen und Erwartungen so satt. Du musst ja brav sein. Leise. Angepasst. Hübsch. Attraktiv. Sexy, aber bloß nicht zu sexy. Denn aufreizende Kleidung wird quasi als consent wahrgenommen. FLINTA-Personen werden ständig darauf reduziert, Objekte der Begierde zu sein. Es wird angenommen, dass Kleidung nur für die Augen anderer, vor allem die Augen von Männern getragen wird.
Und sogar wenn ich als weiblich gelesene Person eine andere in der Öffentlichkeit küsse, wird das aus einem Male Gaze heraus betrachtet. Als ob dieser Kuss nur dazu dienen würde, Männer anzuturnen. In diesem System kann mensch es nicht richtig machen. Menschen müssen zwangsläufig an all den Normen und Erwartungen, die sich oft auch widersprechen, scheitern. Und ich persönlich möchte auch daran scheitern – denn nur so ist ein selbstbestimmteres und freieres Leben möglich! Und nur so können wir uns auflehnen gegen diese gewaltige Täter-Opfer-Umkehr.

FLINTA-Personen werden klein gehalten. Oft nicht ernst genommen. Von klein auf dazu sozialisiert, sich anzupassen und bloß nicht wütend zu sein, nicht zu laut, bloß nicht auflehnend. Und genau so wird verhindert, dass sich an bestehenden Machtverhältnissen etwas ändern kann! Aber da machen wir nicht mehr mit!

Deshalb fordere ich alle, die können und wollen auf, wütend und laut zu sein. Denn dazu haben wir jeden Grund! Wir allein entscheiden über unsere Körper, über unsere Kleidung, über unsere Sexualität und unsere Geschlechtsidentität! Wir eignen uns Begriffe wie slut oder queer, die gegen uns verwendet werden an! Und genau darin liegt so viel Widerstand, darin ist erkennbar, dass wir uns nicht an die Norm anpassen. Und darauf auch stolz sein können!

Wir sind viele! Setzen wir uns gemeinsam ein gegen jegliche Form der Diskriminierung. Für mehr Aufklärung. Für mehr Selbstbestimmung. Für eine buntere Welt, in der Menschen für ihr Anderssein gefeiert werden.

Ich, aktivistisch

Das Alles Gute Festival wird aktivistisch!

Kollage der Kreidemessages

Bei unserem Workshop „Ich, aktivistisch“ am Freitag beim Alles Gute Festival waren ca. 20 aktive, motivierte Menschen dabei. Wir haben darüber gesprochen, was uns wichtig ist, wie Aktivismus funktioniert und wie mensch da einsteigen kann. Danach haben wir die Botanica mit unseren Anliegen und Aufrufen verschönert.

Danke an alle Teilnehmenden und Mitmachenden – ihr seid Klasse! Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.

Liebe Grüße
QCK

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